Astrazeneca, Moderna, Biontech – wann boostern?

Wie lange hält der Schutz nach der doppelten Impfung?

Dazu gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Studien. Die meist zitierte Studie kommet aus Israel, jetzt ist eine weitere Studie aus Schweden dazugekommen.

Der Impfschtz ist allerdings sehr stark anhängig von Alter, Geschlecht und Impfstoff. Auch persönliche Risiko-Faktoren spielen eine große Rolle. Deshalb sind die Grafiken nur als statistische Mittelwerte zu verstehen, die auch nur aktuell gelten.

Nach 6 Monaten ist der Impfschutz bei Älteren über 50 Jahr bereits unter 25% abgesunken. Also Zeit für eine Booster-Impfung.
Aber auch die unter 50 Jährigen liegen mit einer Wirksamkeit von unter 50% in einem Bereich, bei dem über eine Boosterimpfung nachgedacht werden kann. Persönliche Risiko-Faktoren sollte jeder dabei hinzurechnen.

Hier die vollständige Veröffentlichung von Spektrum.de vom 4. 11. 2021:

Es lohnt sich diesen Beitrag vollständig zu lesen.


In einem weiteren Beitrag werde ich hier im Bilderbogen auf die Frage: Wie lange bin ich immun? näher eingehen, so wie sie bereits im Beitrag von quarks.de (siehe Quellen) beschrieben wird.


Quellen:
Spektrum.de

Quarks.de

Pflaster statt Spritze

Innovationen in Bezug auf Impfungen und Medikamente Corona betreffend kommen aktuell viele in die Medien.

Mit einem Pflaster statt einer Spritze das Corona-Virus zu bekämpfen ist neu.

Ein Pflaster statt einer Spritze

Ein Pflaster aus dem 3D-Drucker

In ersten Tests mit einem Corona-Impfstoff habe es sich gut bewährt und das Immunsystem von Versuchstieren sogar deutlich stärker angekurbelt als ein über herkömmliche Nadeln injiziertes Vakzin, berichtet ein Team von Medizinern und Nanoingenieuren im Fachblatt »PNAS«.
Das Pflaster wird für einige Zeit auf die Haut geklebt und versorgt den Körper über ein System von Mikronadeln schmerzfrei mit dem Impfstoff.

Zudem könne das Pflaster von jedermann selbst eingesetzt werden, ohne dass ein Besuch bei Fachpersonen nötig sei. Es gibt also aktuell noch sehr viel Innovationen zum Erhalt der Gesundheit.
Die Forscher testeten ihr Pflaster zunächst an Mäusen, um zu messen, ob der Impfstoff gut übertragen wird und wie das Immunsystem darauf reagiert. Deutlich besser als eine mit der Spritze unter die Haut übertragene Dosis, so die Auswertung: Die durch den Impfstoff angeregten T-Zellen und antigenspezifischen Antikörper erreichten im Blut nach der Pflasterimpfung eine 10- bis teilweise 50-fache Konzentration

Eine Vielzahl von Nadeln im Pflaster
Eine Mikro-Nadel aus dem 3-D-Drucker unter dem Mikroskop

An Systemen von Pflastern mit Mikroinjektionsnadeln als technischer Innovation wird seit einiger Zeit weltweit geforscht. Die besseren Produktionsmöglichkeiten durch die Fortschritte beim 3-D-Druck könnten sie nun bald auch wirklich anwendungsreif machen, hofft das Forscherteam um Joseph M. DeSimone von der Stanford University. So gelingt es nun besser als zuvor, die fragilen Spitzen der Mikroinjektionsnadeln kostengünstig und gleichzeitig spitz genug und in exakter Länge herzustellen und zu platzieren. Das mit Corona-Impfstoff getestete System könne sehr einfach auch für Impfungen gegen Grippe, Masern oder Hepatitis umgewandelt werden, sagen die Wissenschaftler.

Die Länge der Mikro-Nadeln ist so gewählt, dass die Nadeln ihren Wirkstoff gleichmäßig durch die Haut an den Blutkreislauf abgeben. Unangenehme Schmerzen werden verhindert, weil sie lediglich die tote, oberste Hautschicht durchdringen


Quellen:
Fotos: Spektrum der Wissenschaft
Spektrum der Wissenschaft 27.09.2021
Spektrum der Wissenschaft: Der schmerzfreie Piks
PNAS September 28, 2021

Covid-Medikament schützt vor schwerer Erkrankung

Einer neuen Studie zufolge soll ein Antikörper-Medikament AZD7442 des Pharmakonzerns Astrazeneca das Risiko einer Corona-Erkrankung bei bereits Infizierten um 77 Prozent reduzieren. Schwere Fälle seien bei den knapp 5800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie überhaupt nicht aufgetreten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Bild: pharmaphorum.com

Das Medikament besteht aus zwei Antikörpern, die im Labor gezüchtet wurden. Seine Entwickler hoffen, dass es parallel zu den Impfstoffen für diejenigen eingesetzt werden kann, die mehr Schutz benötigen. Demnach könnte es bis zu 12 Monate schützen.
(Die US-Regierung unterstützte die Entwicklung von AZD7442 und sicherte sich die Lieferung von 700.000 Dosen)

Die beiden Antikörper heißen Tixagevimab (AZD8895) und Cilgavimab (AZD1061) und wurden abgeleitet von B-Zellen menschlicher Spenderinnen und Spender, die Covid-19 überstanden haben. Die B-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind Zellen des menschlichen Immunsystems, die bei einer erneuten Infektion mit einem Erreger schnell wieder massenhaft Antikörper produzieren können.

Ein Medikament, das sofort wirkt, hätte gegenüber einer Impfung Vorteile, denn die braucht einige Wochen, bis ein vollständiger Schutz aufgebaut ist. Wer aber nachweislich dem Virus ausgesetzt war, beispielsweise bei einer nahen Begegnung mit einem Infizierten, für den kommt eine Impfung zu spät. Und genau dort soll das Medikament greifen. Es soll innerhalb von acht Tagen nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus helfen.

(Auch andere Firmen haben therapeutische Covid-Antikörper auf dem Markt, darunter die US-Firmen Regeneron und Lily. (Pamela Dörhöfer).)

Quellen
ntv
Frankfurter Rundschau
mdr

Neues Covid-Medikament schützt vor schweren Folgen

Einer neuen Studie zufolge soll die Wirkung eines Antikörper-Medikamentes bis zu einem Jahr anhalten. 
Der Name des Medikamentes ist Molnupiravir.

Molnupiravir
(Foto: via REUTERS)

Der US-Hersteller Ridgeback Biotherapeutics hatte das Präparat von der Emory (Privat-)Universität in Atlanta erworben. Inzwischen hat der Hersteller Merck aus Kenilworth bei New York die Lizenz übernommen. Merck untersucht Molnupiravir derzeit in mehreren internationalen Phase 3-Studien in 170 Zentren (mit deutscher Beteiligung). 

In der Studie hatten Forscher an der University of Atlanta zunächst die Wirksamkeit bei der Influenza (Grippe) untersucht. Sie erwies sich als äußerst effektiv.
Als Corona auftrat, verelegte man die Forschung auf diese Krankheit. Behandelt wurden Patienten, die nur milde an COVID-19 erkrankt waren. Nach 5 Tagen waren alle Patienten, die Tabletten mit 400 mg oder 800 mg Molnupiravir eingenommen hatten, virusfrei.
Bei einer Zwischenanalyse Anfang August stellte sich heraus, dass Molnupiravir das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls bis zum Tag 29 um etwa 50 % gesenkt hatte. Es gab es keine Todesfälle.

Der Einsatz von Molnupiravir dürfte wie bei Remdesivir und den Antikörper-Präparaten auf Patienten mit milden bis mittelschweren Symptomen beschränkt werden, deren Krankheitsbeginn nicht länger als 5 Tage zurückliegt. In fortgeschritteneren Stadien scheint Molnupiravir keine Vorteile zu bringen. 

Auch bei der Grippe scheint das Mittel sehr wirksam zu sein. Wegen Corona wurden die geplanten Studien aber unterbrochen. Es gab aber bereits Ergebnisse bei Versuchen an Frettchen und an Primaten (Affen).
Frettchen wurden innerhalb weniger Tage von einer Influenza kuriert.

Die US-Regierung hat sich Anfang des Jahres bereits eine Kaufoption für 1,7 Millionen Behandlungen gesichert. 


Quellen:
ärzteblatt
.apotheke-adhoc
Max-Planck-Gesellschaft
Die Firmen MSD und Ridgeback Biotherapeutics


Covid-19-Antikörper-Mix von WHO empfohlen

Die Anzahl der Medikamente, die einen schweren Verlauf der Krankheit mindern können, ist noch sehr klein.
Jetzt kommt ein neues Medikament hinzu, das allerdings sehr teuer ist. Der Name: „Renapreve
In Großbritannien kostet eine einzige Behandlung über 2300 € (2000 Pfund).

In Deutschland wird die Antikörper-Kombination ebenfalls bereits in speziellen Fällen für Corona-Patienten eingesetzt und von den Krankenkassen bezahlt. Das jetzt durch die WHO zugelassene Medikament wurde damals an Donald Trump verimpft, auch wenn es noch nicht zugelassen war. Es hat aber gewirkt. Als Hersteller werden die Firmen Roche und Regeneron genannt.
Die Britische Zulassungsbehörde hat dieses Medikament bereits zugelassen. Auch die Europäische und die deutsche Zulassungsbehörde prüfen derzeit dieses Medikament.

Die Anwendung eines Covid-19-Medikaments dient der Vorbeugung von schweren Verläufen für Hochrisiko-Patienten.
Es ist eine Antikörper-Therapie für Patienten, die nach einer Infektion keine Antikörper aufgebaut hatten. Nach dem Einsatz des Medikamentes reduzierten sich die Todesfälle um ein Fünftel.

Das Medikament besteht aus zwei verschiedenen Antikörper-Mitteln. Durch die Kombination aus zwei Antikörpern sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Therapie durch sogenannte Escape-Mutationen*) unwirksam wird.

Deutlich wird jedoch auch, dass ein Rundum-sorglos-Medikament gegen Covid-19 derzeit nicht in Sicht ist. Insgesamt sind in Deutschland derzeit 6 Medikamente in Studien, die aber frühestens 2022 zugelassen werden könnten. Diese Entwicklungen werden durch den Bund mit 150 Millionen Euro gefördert.

*) Escape-Mutation: Virus-Mutation, die den bereits erfolgten Impfschutz verringern kann


Quellen:
(Foto: picture alliance/dpa)
ntv

Grippe- und Corona-Impfung im Herbst

Am 22. 09. ist in diesem Jahr der Tag, an dem Tag und Nacht gleich lang sind. Dieser Tag gilt auch als Herbstanfang.
Die Tage werden kürzer, das Licht wird weniger und die Temperaturen sinken. Das sind alles Einflussgrößen für zunehmende Infektionen durch Bakterien und Viren.

Influenza-Virus (Grippe)
Influenzavirus A/California/7/2009 (H1N1), koloriert,
(TEM) Primärvergrößerung x 85000
Quelle: Gudrun Holland, N. Bannert/RKI
Corona-Virus
Deutsche Welle (DW.com)
Coronavirus – ein wandlungsfähiger Erreger

Als Gegenmittel gilt seit vielen Jahren die Impfung, vor allem die Grippe-Impfung. Jetzt kommt die Corona-Impfung als Empfehlung dazu. Die Frage stellt sich:

Wer sollte sich impfen lassen, und ist eine gleichzeitige Impfung gegen beide Viren sinnvoll?
Entscheiden muss dabei jeder für sich selbst, Empfehlungen können hier aber helfen.

Hier aktuelle Äußerungen des Vorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt und des Chefs der Ständigen Impfkommission (Stiko) Thomas Mertens :

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, äußert sich so:
Das Wichtigste für den zweiten Corona-Herbst wird sein, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, und das nicht nur gegen das Coronavirus, sondern auch gegen die Grippe“,
sagte er der „Rheinischen Post“.

Es sei wünschenswert, dass die Corona- wie die Influenza-Impfung möglichst zeitgleich verabreicht werden könnten. Für ältere Risikopatienten ab 80 Jahren bedeutet das: Sie können die Grippe-Impfung mit der dritten Corona-Impfung kombinieren.
Medizinisch ist das laut Einschätzung des Chefs der Ständigen Impfkommission (Stiko) unbedenklich. Es gebe keine Hinweise, dass einer der beiden Impfstoffe dann nicht mehr wirke, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens „MDR Aktuell“.
Dazu zählt die Stiko sechs Personengruppen. Sie alle haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Grippe-Verlauf.

Menschen über 60 Jahre

Schwangere ab dem vierten Schwangerschaftsmonat (bei chronischen Grunderkrankungen bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel)

Chronisch Kranke mit Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten sowie Menschen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten oder HIV-Infektion

Medizinisches Personal und Personal in Pflegeeinrichtungen, die berufsbedingt durch die Vielzahl der engen Patientenkontakte ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben und die Infektion an Risikopatienten übertragen können

Personen, die anderweitig Kontakt zu vielen Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko haben oder viel Kontakt mit Publikumsverkehr haben wie Personal in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Lehrkräfte

Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln.

Bei der letzten Gruppe soll die Impfung verhindern, dass sich der Erreger der „Vogelgrippe“ mit im Menschen zirkulierenden Viren mischt, erklärt die Stiko.

Wann sollte ich mich impfen lassen?

Der optimale Zeitpunkt für die Impfung ist aus Stiko-Sicht der Oktober oder November. Dann hat die eigentliche Grippe-Saison noch nicht begonnen; der Körper hat ausreichend Zeit, den vollständigen Impfschutz aufzubauen.


Quellen:
Focus online
Deutsche Welle
Robert-Koch-Institut

STIKO

Hospitalisierungs-Inzidenz – ein neues Problem !

Seit dem 17. September gilt als Leitindikator für Corona-Einschränkungen die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz.
Diese Zahl wird bundesweit vom Robert-Koch-Institut ermittelt aber auch für jedes Land unabhängig davon durch die Sozial-Ministerien.

Zeitlicher Verlauf der letzten 4 Wochen (Hessen)

7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen bundesweit

zeitlicher Verlauf der letzten 6 Monate (bundesweit)

Allein diese beiden Grafiken zeigen, dass jede Behörde ihre eigenen Regeln für Veröffentlichungen hat und damit übersichtliche Informationen erschert werden. Aber es kommt noch schlimmer, wie man unten am Beispiel der Inzidenz-Berechnung ersehen kann.:

Zunächst:
Die Beschränkungen werden durch die Landesregierungen erlassen und beziehen sich für Hessen auf 2 Werte:

  • Hospitalisierungs-Inzidenz (ab 8 und 15 gibt es Maßnahmen)
  • belegte Intensivbetten (ab 200 und 400 gibt es Maßnahmen)
  • Aktuelle Hospitalisierungs-Inzidenz: 2,1
  • Aktuell belegte Intensivbetten: 147

So sinnvoll die Umstellung von der reinen Fall-Inzidenz auf die Krankenhaus-Situation auch ist, es gibt derzeit leider keine sinnvolle Datenerfassung und damit sind auch die für Beschränkungen ausschlaggebenden Zahlen problematisch.
Konkret wird die Hospitalisierungs-Inzidenz aus gemeldeten Krankenhaus-Einweisungen durch die Krankenhäuser errechnet.

Diese Statistik kann leicht missverstanden werden

Auf Nachfrage von ntv.de geht das RKI auf ein naheliegendes Missverständnis ein:

Die Inzidenz der Hospitalisierten sei „nicht zu vergleichen mit der Zahl der Fälle, die aktuell im Krankenhaus liegt“,

stellt die Pressestelle des RKI klar. Gezählt werden stattdessen die „als hospitalisiert übermittelte Zahl der Fälle über sieben Tage, geteilt durch die Einwohnerzahl und auf 100.000 Einwohner umgerechnet“.
Der Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme lässt sich aus den Meldedaten auch nicht ableiten.

Beispiel:
Wenn es viele kurzfristige Einweisungen gibt, bei denen es sich um leichte Fälle handelt und bei denen eine schnelle Entlassung stattfindet, so wird es eine errechnete hohe Hospitalisierungs-Inzidenz geben.
Gibt es nur wenige aber schwere Fälle, die lange im Krankenhaus liegen müssen und viel medizinischen Aufwand benötigen, so ist die Inzidenz niedrig, obwohl sich die belegten Betten langsam füllen und das Personal mit Überforderung arbeiten muss.

Die Inzidenz könnte also hoch sein, während in den Krankenhäusern bereits alles wieder im grünen Bereich ist, zumal die Inzidenz ja auch rückwirkend gerechnet wird, .
Wie soll ich das als mündiger Bürger verstehen ?


Quellen:
ntv.de
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Statista.com

Alpakas helfen bei der Entwicklung von Covid-19 Medikamenten

Die drei Alpakastuten Britta, Nora und Xenia lieferten die Baupläne für neuartige Covid-19-Nanobodies.

Die drei beteiligten Alpakas-Stuten
Bild: MPI f. biophysikalische Chemie/ Carmen Rotte

Mit diesem ersten Beitrag soll im Biebertaler-Bilderbogen zukünftig verstärkt auf neue Erkenntnisse in der Entwicklung von Medikamenten gegen eine Corona-Erkrankung eingegangen werden.

Unter Covid-19-Nanobodies verstehen die Wissenschaftler des Göttinger Max-Planck-Institutes neue „Mini-Antikörper“, die sich als wirksames Medikament gegen Covid-19 erweisen könnten. Diese Nanobodies lassen sich laut den Forschern kostengünstig und schnell in großen Mengen herstellen.

Bei der Herstellung der Nanobodies gegen Sars-CoV-2 halfen dem Team die drei Alpakas Britta, Nora und Xenia aus der Herde am Göttinger Max-Planck-Institut. Die Forscher injizierten den Tieren mehrmals einen Teil des Spike-Proteins des Corona-Virus, woraufhin die Alpakas Antikörper dagegen produzierten. Nach der letzten Injektion entnahmen die Forscher den Tieren eine kleine Menge Blut. Für die Alpakas war ihr Einsatz damit beendet
„Die Belastung für unsere Tiere ist insgesamt sehr gering, vergleichbar mit einer Impfung und Blutuntersuchung beim Menschen“, sagt Dirk Görlich, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie.

Aus dem Blut der Alpakas gewannen die Wissenschaftler die Baupläne für rund eine Milliarde verschiedener Nanobodies. Daraus wurden jene Nanobodies experimentell herausgesucht, die am besten für ein Medikament gegen Covid-19 geeignet waren.
Das Göttinger Team bereitet nun die Nanobodies für den therapeutischen Einsatz vor. „Wir wollen die Nanobodies möglichst schnell für den sicheren Einsatz als Wirkstoff testen, damit sie schwer Erkrankten zugutekommen sowie jenen, die nicht geimpft wurden oder keinen effektiven Impfschutz aufbauen können“, sagt Dobblestein.

Die unten genannten Quellen informieren noch sehr viel detaillierter über die Forschungen.


Quellen:
Labor-Praxis 9. 8. 2021
Originalpublikation (englisch)

Wie ansteckend ist Bargeld?

„Bitte nach Möglichkeit bargeldlos zahlen,“ so heißt es oft an Kassen.
Ist die Warnung noch notwendig? Was weiß man heute über die Ansteckung mittels Bargeld?

Foto: wikipedia

Die Europäische Zentralbank hat dies untersuchen lassen. Den Auftrag erhielt die Ruhr-Universität Bochum.

Die Ergebnisse sprechen für ein vergleichsweise geringes Ansteckungsrisiko:

Während auf der Edelstahloberfläche – wie sie bei vielen Türklinken vorliegt – noch nach sieben Tagen infektiöse Viren vorhanden waren, waren sie vom 10-Cent-Stück nach sechs Stunden komplett verschwunden; vom 5-Cent-Stück sogar schon nach nur einer Stunde.

Drei Tage waren Viren noch auf 10-Euro-Scheinen und zwei Tage auf der 1-Euro-Münze, bis die infektiösen Viren vollständig verschwunden waren. – Soweit das Labor, das den Nachweis der Viren untersuchte.

Doch die Verbleibdauer allein sagt noch nichts über die Infektionsgefahr aus. Dazu wurde geprüft, ob die Viren überhaupt von dem Bargeld auf die Finger des Menschen übergehen, wenn dieser sein Wechselgeld entgegennimmt. Hier ist das Ergebnis eindeutig entwarnend, da eine Übertragung praktisch nicht erfolgt.
Folgendermaßen fasst einer der Forscher die Ergebnisse zusammen:

„Unter realistischen Bedingungen ist eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 an Bargeld sehr unwahrscheinlich.“

Die meisten Ansteckungen erfolgen über die Luft!


Quellen:
laborpraxis vom 30. 7. 2021
iscience
, vom 26. 7. 2021 (englisch)

Grippe und Corona: Das Portal „grippeweb“

Grippe und Corona werden oft in einem Zusammenhang genannt. Das es zwei verschiedene Viren sind, ist inzwischen den meisten klar. Gemeinsam an den Erkrankungen ist, dass sie unter „Atemwegserkrankungen“ registriert werden.

Das Logo des Portals

Das GrippeWeb-Portal des Robert-Koch-Intitutes

Seit 2011 gibt es bereits dieses Portal, bei dem nicht nur Forschungsergebnisse eigehen, sondern auch ein MITMACHEN gewünscht ist. Es ist das erste Web-Portal, das in Deutschland die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen beobachtet und dazu Informationen aus der Bevölkerung selbst verwendet.

Vielen von uns ist dieses Portal sicher nicht bekannt, dabei ist es aus Sicht der Gesamtbevölkerung von großer Bedeutung. Denn die Grippe-Impung kommt bisher jedes Jahr, und jetzt ist die Corona-Impfung dazugekommen.

Sowohl die Grippe-Viren als auch die Corona-Viren werden uns noch länger bedrohen.


Die Informationen aus den Medien lassen sich von uns meist nicht überprüfen. Wir als Bevölkerung als auch als einzelner Bürger sind ihnen ausgesetzt.
In diesem Portal gibt es aber Daten, die von den Erkrankten selbst stammen und sie sind überprüfbar.

Sie können mitmachen !
Es hilft uns allen ! Und es gibt Preise

Für jede Woche, an der Sie teilgenommen haben, gibt es Punkte. Alle 3 Monate wird „abgerechnet” und die Preise verlost. Jeder GrippeWeb-Teilnehmer kann einen der Preise gewinnen, aber wer mehr Punkte hat oder wer sehr regelmäßig meldet, hat eine höhere Chance zu gewinnen.
Die wöchentlichen Meldungen dauern weniger als 1 Minute.

Das Lesen der wöchentlichen Berichte im GrippeWeb-Portal ist leider nicht einfach. Im covid-19-Bereich des Bilderbogens wird daher ab Oktober 2021 neben Corona regelmäßig über dieses Portal und seine Informationen berichtet werden, in verständlicher Form und ohne Ängste zu verbreiten.

Ich, als Autor dieses Beitrages, der seit dem 1. März 2020 täglich die covid-19-Seite aktualisiert, bin selbst daran interessiert. Mit 77 Jahren gehöre ich zu den Personen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, wenn sie erkranken.


Hier einige Bildschirm-Informationen, die sich auf die Anmeldung beziehen:
Zunächst wird ein persönliches Konto eröffnet. Danach werden Informatiionen abgefragt, die Bedeutung zu den Atemwegserkrankungen haben können.
Name und darauf personenbezogene Informationen werden nicht erhoben.
Es reicht, einen „Spitznamen“ anzugeben

Screenshot des Anmeldeformulars

Erste Angaben im Konto:

  • Spitzname
  • Geburtsjahr
  • Geschlecht
  • Größe
  • Gewicht
  • Beschäftigung
  • Verkehrsmittel
  • Herzerkrankungen
  • Asthma
  • Diabetis
  • andere Erkrankungen
  • Raucher

Die erfragten Angaben stehen in direktem Zusammenhang mit den zu beobachtenden Atemwegserkrankungen. Um statistische Erkenntnisse zu gewinnen, sind solche Angaben natürlich wichtig. Für den Kontoinhaber wird der Datenschutz voll gewährleistet, denn nur er kann diese Daten einsehen und auch ändern.
Rückschlüsse auf die Person des Kontoinhabers sind nicht möglich, da weder der Name, Ort, noch das genaue Geburtsdatum für das Konto abgefragt werden.

Quelle und Logos: rki