1. 6. 2020: Deutscher Impfstoffkandidat zeigt erste gute Ergebnisse
Der Pharmariese Pfizer und die deutsche Biotech-Firma Biontech haben erste gute Ergebnisse ihres Corona-Impfstoffs veröffentlicht. Der Impfstoff befindet sich derzeit in einer sogenannten klinischen Phase-Eins-Studie. Das heißt, das Mittel wird zunächst an gesunden Freiwilligen getestet. Die Studie läuft noch, erste vorläufige Ergebnisse wurden nun als sogenanntes „Preprint“ veröffentlicht. Das bedeutet, die Ergebnisse wurden noch nicht von unabhängigen Forschern überprüft.
Laut dieser Studie hätten Probanden bereits Antikörper gegen die Oberfläche von Sars-Cov-2 gebildet. Solche Antikörper braucht es, um eine Immunantwort gegen das Virus zu bekommen – und im besten Fall immun gegen die Krankheit zu sein. Die Forscher verglichen die Antikörper-Konzentration der geimpften Freiwilligen mit der von Menschen, die eine Sars-Cov-2-Infektion durchlitten hatten. Durch den Impfstoffkandidaten sei eine ähnliche Konzentration erreicht worden, heißt es in der Veröffentlichung.
Ob eine solche erhöhte Antikörper-Konzentration auch tatsächlich, wie erhofft, eine Immunität schafft, muss noch in einer Phase-2-Studie mit deutlich mehr Freiwilligen getestet werden. Zunächst aber müssen Forscher, die keine Verbindung zu Pfizer oder Biontech haben, überprüfen, ob die nun vorgelegten Ergebnisse plausibel sind.
Quelle:: https://www.saechsische.de/
Erste klinische Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland zugelassen
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erstmals in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus erteilt. Das Mainzer Unternehmen Biontech erhält demnach die Genehmigung, seinen Wirkstoff zu testen, wie das PEI am Mittwoch mitteilte. Das PEI ist das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel und damit die zuständige Behörde. Biontech zufolge soll es Tests an etwa 200 gesunden Freiwilligen geben.
Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie sind nach Angaben des Verbands forschender Arzneimittelhersteller mindestens 80 Impfstoffprojekte angelaufen, vier Wirkstoffe werden demnach bereits in klinischen Studien in China und den USA getestet.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Tuberkulose-Impfstoff könnte das Immunsystem verbessern
Ein Tuberkulose-Impfstoff des Max-Planck-Instituts könnte das Immunsystem so stärken, dass es Covid-19 besser bekämpfen kann. Eine Studie mit 1000 Ärzten, Pflegern und Sanitätern soll in Kürze starten
Studien an Mäusen kamen laut Max-Planck-Gesellschaft zu dem Ergebnis, dass der Impfstoff vor Virusinfektionen schützen kann. VPM 1002 soll ein gentechnisch verbessertes BCG und damit wirksamer sein.
Quelle: ntv 22-04-2020
Impfstoff-Tests bereits in den USA und China und in Oxford
Die aktuelle Situation mit COVID-19 zeigt, wie wichtig ein Impfstoff wäre, der im Notfall rasch hergestellt werden könnte. 2 Forscherteams haben inzwischen die ersten klinischen Tests zu 2 MERS-Impfstoffen abgeschlossen.
Beide Impfstoffe benutzen ein harmloses Virus als Vehikel. In der Arbeitsgruppe um Sarah Gilbert von der Universität Oxford handelt es sich um die Variante ChAdOx1 eines bei Schimpansen kursierenden Adenovirus, das nicht in der Lage ist, sich zu replizieren. Es wurde mit dem Spike-Protein des MERS-CoV ausgestattet.
Hamburg und Oxford − Während dringend nach einem effektiven Impfstoff gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 gesucht wird, haben sich 2 Impfstoffkandidaten gegen das verwandte MERS-CoV in Phase-1-Studien als sicher erwiesen. Die in Lancet Infectious Diseases (2020; DOI: 10.1016/S1473-3099(20)30248-6 und 30160-2) publizierten Ergebnisse dokumentieren auch eine Immunantwort gegen das Virus.
Das Team um Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) benutzt einen Impfstoff auf der Basis des modifizierten Vaccinia-Ankara-Virus (MVA), das ursprünglich als Pockenimpfstoff entwickelt wurde. Zum Umbau in einen MERS-Impfstoff wurde es ebenfalls mit dem Spike-Protein von MERS-CoV ausgerüstet.
Die beiden Impfstoffviren sind als sicher bekannt. Ob dies nach der Ausstattung mit dem Spike-Protein immer noch der Fall ist, wurde in den beiden Phase-1-Studien geprüft. In Oxford erhielten 24 gesunde Probanden eine einmalige Impfung, wobei zunehmend steigende Dosierungen erprobt wurden. In Hamburg wurden 26 gesunde Probanden geimpft, wobei hier 2 Impfungen vorgesehen waren. Auch hier wurde die Impfdosis im Verlauf der Studie langsam gesteigert, um eventuelle Grenzen der Verträglichkeit zu erkunden
Quelle: Äerzteblatt.de.