Was meint „Inzidenz“ bei den Corona-Fällen (1/2021)

Die angegebenen Inzidenzzahlen sorgen immer wieder für Fragen und Verwirrung.



Das Problem:
In den Zeitungen werden seit einiger Zeit sowohl die Zahl der aktiven (infektiösen) Fälle, als auch die Gesamtzahl der Coronainfektionen veröffentlicht.
Für die Kommunen werden dort lediglich die aktiven Fälle – sprich alle Personen, die als infektiös gelten – gelistet. Darunter können allerdings auch Personen sein, deren positiver Test bereits mehr als sieben Tage zurückliegt.

Um den Inzidenzwert zu berechnen, sind exakt die Neuinfektionen innerhalb von 7 Tagen notwendig.
Diese werden durch die Einwohnerzahl der Ortschaft geteilt und anschließend mit 100 000 multipliziert.
Für die Berechnung der Inzidenz darf also nicht die aktuelle Zahl der aktiven Fälle herangezogen werden, sondern es muss die Zahl der Neuinfektionen binnen 7 Tagen in Erfahrung gebracht werden.

Rechenbeispiel: In einer Kommune mit 8471 Einwohnern gab es im Zeitraum von 7 Tagen 18 neue Fälle positiv getestet.
Der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt also in dem Fall bei rund 212,5 (18 aktive Fälle geteilt durch 8471 Einwohner multipliziert mit 100 000)

Folgerung: Liegt die Inzidenz bei Null, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es in dieser Kommune keine aktiven Fälle gibt – es kamen lediglich im Zeitraum von 7 Tagen keinen weiteren hinzu.

Quelle: Gießener Anzeiger, 21.11.2020

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