Risiken von Infektionskrankheiten in Deutschland – Faktencheck (4/2020)

Infektionen können töten.
Daran erinnert die aktuelle auf den Namen Comid-19 getaufte Lungenerkrankung.

6 Infektionskrankheiten gelten als die tödlichsten in Deuschland:

Platz 6: Legionärskrankheit
Erreger: das Bakterium Legionella
2018 starben daran 63 Menschen daran

Platz 5: Tuberkulose
Erreger: das Bakterium Mycobacterium tuberculosis
2018 starben daran 129 Menschen daran

Platz 3: MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)
Erreger: das Bakterium Staphylococcus aureus
allerdings: multiresistent gegen Antibiotika
2018 starben daran 184 Menschen daran

Platz 3: pseudomembranöse Kolitis (toxische Darmentzündung und Durchfallerkrankung)
Erreger: das Bakterium Clostridium difficile (das Zellgifte produziert)
2018 starben daran 649 Menschen daran

Platz 2: echte Grippe
Erreger: das Influenza-Virus
2019/20 starben daran 954 Menschen daran,
2017/18 allerdings ca. 25.000 Menschen,
1918-20 sogar ca. 25.000.000 Menschen – allerdings Weltweit


Platz 1: Lungenerkrankung
Erreger: SARS-CoV-2 = Covid-19-Virus
2020 starben daran (5.4.20) 1318 Menschen

Gegen Bakterien helfen derzeit noch Antibiotika.
Wegen des oft nicht sachgemäßen Gebrauchs und des exzessiven Einsatzes während der letzten Jahre (z.B. in der aktuellen Corona-Krise, im Haushalt oder in der Tiermast) gibt es immer mehr gegen Antibiotika resiste Keime. d.h. die Bakterien werden Widerstandsfähig gegen die Medikamente und überleben.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist image-6.png

Gegen Viren gibt es aktuell keine Medikamente – es muss symptomatisch behandelt werden; allerdings kann man sich impfen lassen, damit die eigene Immunabwehr das Virus erkennt und bekämpfen kann.
Da die Viren sich jährlich verändern, muss immer wieder ein neuer Impfstoff entwickelt und jede Saison geimpft werden.


Zum Vergleich: Die meisten Menschen in Deutschland sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und an Krebs, gefolgt von Atemwegserkrankungen und Krankheiten des Verdauungstraktes. Infekte gehören zu den selteneren Todesursachen.
Bei den Krebsarten führt der Darmkrebs mit ca. 25.000 Toten pro Jahr, gefolgt vom Brustkrebs ca. 18.000 und Prostatakrebs mit ca. 17.000 Toten pro Jahr. Im Straßenverkehr starben 3.275 Menschen (2019); Mordopfer gab es 386 (2018).

Quellen: Bilder: Wikipedia;
Text: Dr. Roger Agne, Chefarzt Innere Medizin Dill-Kliniken Dillenburg – Wovor haben wir Angst? in: Gesundheits-Kompass Mittelhessen Nr. 2,
April 2020, 23. Jahrgang

Auch ältere Zahlen zeigen ein ähnliches Bild:

Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 52,
Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede,
Autorin: Elisabeth Gaber unter Mitarbeit von Manfred Wildner, S. 28
Herausgeber: Robert Koch-Institut, Berlin 2011


Gefährlichkeit von Covid-19 und Grippe (3/2020)

Im Bayrischen Rundfunk gibt es einen interessanten Beitrag, der aufzeigt, dass die zugrundeliegende Datengrundlage über die Todesrate der beiden Virus-Erkrankungen nicht die gleiche ist.
Im Beitrag von Ulrike Protzer vom Institut für Virologie der TU in München  kommt zum Ausdruck, dass es die Erfassungsmethoden so sehr unterschielich sind, dass man einen direkten Vergleich nicht so einfach darstellen kann. Die dargelegten Fakten sind jedoch sehr informativ.

17.03.2020, 14:46 Uhr

#Faktenfuchs: Was ist gefährlicher – Corona oder Grippe?

Die Frage, welcher Virus tödlicher ist, treibt viele um: Coronavirus oder die Influenza? Der #Faktenfuchs klärt die Frage mit Hilfe von zwei BR-Expertinnen.

Während wegen der Ausbreitung von Corona das öffentliche Leben in Bayern im Katastrophenfall deutlich eingeschränkt ist, stellen sich die Menschen weiter wesentliche Fragen zu dem Virus. Auf der Straße und im Netz taucht besonders häufig die Folgende auf: Was ist gefährlicher – Grippe oder Corona?

Wie hoch ist die Sterblichkeitsrate bei der Influenza?

Wie gefährlich eine Viruserkrankung ist, erklären Mediziner anhand ihrer Sterblichkeitsrate: die Rate der Todesfälle unter allen Virusinfizierten. Oder anders ausgedrückt, wie viele von allen mit einem bestimmten Virus Infizierten sterben. Bei den Influenza-Wellen jedes Jahr schätzt man eine Sterberate von 1 bis 2 Verstorbenen auf 1.000 Infizierte, das sind 0,1 bis 0,2 Prozent.

Ulrike Protzer vom Institut für Virologie der Technischen Universität München geht bei der Grippe – je nach Saison – von einer Sterblichkeit von Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, von 0,5 Prozent bis acht Prozent aus. Die Sterblichkeit hängt vom jeweils zirkulierenden Virus ab und ist laut Protzer extrem altersabhängig.

Sterberaten werden unterschiedlich erhoben

Jedoch ist bei einem Vergleich der Sterberaten Vorsicht geboten. Die Zahlen werden nämlich unterschiedlich erhoben. Bei der Grippe nehmen Wissenschaftler die sogenannte Übersterblichkeit. Das heißt, sie schauen, wie viel Menschen mehr sterben während der Grippesaison als in den restlichen Monaten des Jahres. Aber im Fall von SARS-CoV-2 schauen sie die Sterblichkeit bei gesicherten Infektionsfällen an – das ist ein bedeutender Unterschied. Deshalb kann man die Zahlen nicht einfach vergleichen. Laut Ulrike Protzer jedoch sind sie so ähnlich wie bei einer durchschnittlichen Grippesaison.

In China scheint die Corona-Sterblichkeitsrate höher

Vor Kurzem hatte eine Auswertung in China ergeben, dass dort rund 2,3 Prozent der mit Sars-CoV-2 Infizierten sterben – das ist ein Schätzwert. Experten gehen aber davon aus, dass dieser zu hoch liegt, da viele milde Infektionen nicht mit in die Statistik einflossen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO – genauer von Bruce Aylward – nannte eine mögliche Sterblichkeitsrate in Chinas Regionen ohne das Epizentrum Hubei von 0,7 Prozent (also 7 Verstorbene pro 1.000 Infizierte).

In Deutschland verläuft die Krankheit oft mild

Aktuell kann niemand endgültig beantworten, ob diese Rate auch für europäische Länder gelten wird. Bei älteren Menschen mit chronischen Vorerkrankungen kann SARS-CoV-2 zu schweren Verläufen führen. Außerdem scheint die Krankheit für Frauen weniger gefährlich zu sein als für Männer. Dem Charité-Virologen Christian Drosten zufolge sprechen die Daten insgesamt dafür, dass Kinder deutlich seltener ernsthaft erkranken als Erwachsene, und auch dafür, dass Schwangere nicht besonders gefährdet sind.

„Wir haben viele milde Fälle“, sagte Drosten. Er nannte eine Sterblichkeitsrate bon 0,3 bis 0,7 Prozent der Fälle. Das heißt, dass von 1.000 Infizierten 3 bis 7 sterben. Mit einer weiteren Verbreitung des Virus werde die tatsächliche Rate allerdings eher sinken.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) erkranken rund 15 von 100 Infizierten schwer, bekommen zum Beispiel Atemprobleme oder eine Lungenentzündung und brauchten intensiv-medizinisch Betreuung. Betroffen sind zumeist Menschen aus Risikogruppen wie Krebskranke in Chemotherapie, alte Menschen und solche mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auf Diabetes zurückgehenden Organschäden. Eher selten sind hingegen Todesfälle etwa durch Atemstillstand, septischen Schock oder Multiorganversagen.

Wichtig für die Einschätzung der Gefährlichkeit ist auch, dass es bei der Grippe eine Impfung und im Zweifel Tamiflu als Medikament gibt, bei Corona hingegen bisher nicht. Vor der Influenza gibt es zudem einen gewissen Schutz, da ein Teil der Bevölkerung die Krankheit durchgemacht hat, bei Corona trifft das Virus auf diesbezüglich völlig ungeschützte Menschen.

Fazit

Eine eindeutige und endgültige Antwort auf die Frage, welcher Virus gefährlicher ist, gibt es derzeit noch nicht. Corona- und Influenza-Sterberaten werden unterschiedlich gemessen. Außerdem ist noch nicht klar, wie sich die Ausbreitung und die Zahl der Todesfälle des neuen Coronavirus entwickeln wird.

07. April 2020: Wir haben nach Veröffentlichung des Artikels die Prozentangaben zur Grippe von Ulrike Protzer vom Institut für Virologie der Technischen Universität München präzisiert.

„Darüber spricht Bayern“: Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wissen/faktenfuchs-was-ist-gefaehrlicher-corona-oder-grippe,RtUiWta

Impfstoff -Forschung – (6/2020)

17. 6. 2020: Corona-Impfstoff: CureVac erhält Zulassung – Tests an Menschen in Deutschland jetzt erlaubt

  • Um die Forschung nach einem Impfstoff gegen Corona* zu unterstützen, beteiligt sich der Bund am Tübinger Unternehmen CureVac.
  • Insgesamt 300 Millionen Euro investiert die Regierung und erhält dafür 23 Prozent der Unternehmensanteile.

Erste klinische Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland zugelassen

Grafik: quarks.de
  • 19. 5. 2020
  • Inzwischen sind bereits mehrere Impfstoffe Not-Zugelassen und andere zeigen gute Tesultate. Die Meldungen sind so vielfältig, dass es nur Sinn macht, zu berichten, wenn ein Mittel besonders herausfällt. Insgesamt sollen an40 Mittel geforscht werden, darunter auch ein Impfstoff aus Marburg.
    Hier können klinische Tests für Impfstoff gegen SARS-CoV-2 noch im September beginnen.

China hat die erste Phase einer klinischen Studie für einen Impfstoff begonnen. Einer Reihe von Freiwilligen sei bereits eine erste Impfung verabreicht worden

Die 108 Teilnehmer der chinesischen Studie im Alter zwischen 18 und 60 Jahren werden demnach in drei Gruppen getestet. Ihnen werden verschiedene Dosierungen des Impfstoffs verabreicht.
Die Testphase soll bis Ende des Jahres andauern.

CureVac: Impfstoff möglicherweise schon ab Herbst

Unterdessen forscht auch ein deutsches Unternehmen fieberhaft an einem Impfstoff: Der Chef des Tübinger Biotech-Unternehmens CureVac, Franz Werner Haas, hält nach eigenen Worten die Versorgung zehntausender Menschen mit einem Impfstoff bereits ab Herbst für möglich. In einer bereits bestehenden Anlage könnten „pro Jahr zwischen 200 und 400 Millionen Impfdosen“ gegen das Coronavirus produziert werden. Der erste Produktionsgang laufe bereits.

Quelle: n-tv , 23. 3. 2020

Sonderzulage für Verkäuferinnen (3/2020)

Oder sind Frauen im Dienstleistungsgewerbe immun gegen Corona-Viren?

In den letzten Tagen gab es in erheblichem Maße Zusagen der Bundesregierung zur finanziellen Absicherung der Reisebranche, der Banken und anderer Unternehmen. 80% der Bankkredite werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau abgesichert – also über unsere Steuern. Ich halte es für dringend erforderlich, Sonderzulagen auch für die Beschäftigten der Einzelhandelsgeschäfte zu zahlen, die trotz Krise ihre Arbeit ausführen.

Forderungen, die überwiegend Frauen im Dienstleistungsgewerbe wegen Corona höher zu bezahlen, gibt es nur von der Gewerkschaft ver.di für Gesundheitsberufe bzw. in einer Petition.  Von Verkäuferinnen ist nirgendwo die Rede. Sie sind es, die sich ungeschützt täglich an Millionen Kassen dem Virus aussetzen müssen. Immerhin wurden sie in der Rede der Bundeskanzlerin an die Nation gewürdigt.

Am 19. März ist in diesem Jahr der Equal Pay Day oder der „Tag der Entgeltgleichheit“. Damit wird im Kalender markiert,ab wann Frauen für ihre Arbeit bezahlt werden. Bis zum 18. März haben sie – gemessen am Lohn ihrer männlichen Kollegen – quasi ohne Bezahlung gearbeitet. Frauen erhalten auf das Jahr gerechnet 21% weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen.

2014 gab es in Deutschland 3 Millionen Beschäftigte im Einzelhandel. 75 % bzw. 2,25 Millionen waren Frauen, 900.000 geringfügig Beschäftigte. Das Durchschnittsgehalt betrug brutto pro Monat 1681,-€, nach 20 Jahren Berufserfahrung 1956,-€.

Die gegenwärtige Krise wird uns an einigen Stellen zum Umdenken und verändertem Handeln bringen. Es ist an der Zeit, endlich mal die Verkäufer/innen im Einzelhandel so zu bezahlen, dass sie davon leben und eine ausreichende Altersrente aufbauen können. Übrigens: Der Einzelhandel erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von 459 Milliarden €.

Auch wenn sich dieser Artikel nicht d i r e kt auf Biebertal bezieht: Auch in unserem Ort haben wir zum Glück noch viele Verkäuferinnen, deren Arbeit ich mal würdigen möchte.

Quellen: hr1 und Bertelsmann-Stiftung am 17.3.20; Giessener Allgemeine Zeitung vom 19. 03. 2020

https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2015/handel/handel-in-zahlen

https://www.lohnspiegel.de/verkaeufer-in-im-einzelhandel-13893.htm

https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/+

Neues über Covid-19 (4/2020)

6. 4. 2020 Erstmals wurde für den vorangegangenen Tag, hier also für den 5. 4. 2020 kein neuer Corona-Fall gemeldet. Das muss nicht so bleiben, denn eine Schwalbe macht auch noch keinen Sommer.

27. 3 2020 Rund 2,8 Millionen dringend benötigte Atemschutzmasken sind am Freitagnachmittag für Hessen am Frankfurter Flughafen angekommen. insgesamt sind rund 12,7 Tonnen medizinisches Material in Empfang genommen worden.

28. 3. 2020 : Wuhan ist wieder frei
In der chinesischen Stadt Wuhan kehrt allmählich der Alltag zurück.. Die Einreise in die Hauptstadt der Provinz Hubei ist nun wieder erlaubt, während das Ausreiseverbot noch bis zum 8. April gilt.
Quelle: n-tv vom 28. 3. 2020, Foto wikipedia

27. 3. 2020 : Ein tragbares Gerät für einen Corona-Schnelltest präsentiert der US-Pharmakonzern „Abbott Laboratories“ . Das Gerät kann in einem mobilen Minilabor in nur fünf Minuten ein Ergebnis liefern . Das Gerät ist in den USA bis auf weiteres zugelassen.

Eine sehr gute und täglich aktuelle Information findet man unter
Wikipedia

Den täglich aktuellen Stand im Landkreis Gießen gibt es hier

Verfügungen des Landkreises Gießen (laufend aktuell)

30. Allgemeinverfügung vom 10. 4. 2021, gültig ab 11. 4. 2021

29. Allgemeinverfügung vom 31. 3. 2021, gültig ab 2. 4. 2021 0Uhr bis 21. 4. 202130

28. Allgemeinverfügung vom 27. 3. 2021, gültig ab 29. 03 bis 21. 04. 2021

25. Allgemeinverfügung vom 10. 3. 2021

24. Allgemeinverfügung vom 9. 3. 2021

23. Allgemeinverfügung vom 16. 02. 2021, gültig ab 18. 02. 2021

22. Allgemeinverfügung vom 26. 01. 2021, gültig ab 27. 01. 2021

21. Allgemeinverfügung vom 18. 01. 2021, gültig sofort

20. Allgemeinverfügung, gültig ab 11. 01. 2021

2021


Allgemeinverfügung vom 1. 12. 2020

Allgemeinverfügung vom 30. 10. 2020

Allgemeinverfügung vom 20. 10. 2020

Verfügung vom 15. 10. 2020

Allgemeinverfügung Sperrzeit (15.10.2020)

Allgemeinverfügung Schulen