Schnelltests für zu Hause

Beitrag von ntv:

WISSEN MONTAG, 08. FEBRUAR 2021

CE-Zeichen oder SonderzulassungErste Heim-Schnelltests im Februar möglich

Von Klaus Wedekind

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Die ersten Antigen-Schnelltests für Zuhause könnten schon bald im Handel sein.(Foto: imago images/photothek)

Seit einigen Tagen sind Corona-Schnelltests für zu Hause erlaubt. Erhältlich sind sie noch nicht, da es noch kein zugelassenes Produkt gibt. Das könnte sich aber schnell ändern, erste Antigen-Tests für den Heimgebrauch könnten noch in diesem Monat in den deutschen Handel kommen.

Am 3. Februar hat das Bundesgesundheitsministerium die Medizin-Abgabeverordnung so geändert, dass jetzt Antigen-Schnelltests auch von Laien für den Privatgebrauch gekauft und durchgeführt werden dürfen. Das heißt, man kann sich zu Hause testen, beispielsweise, bevor man ältere Verwandte besucht. Theoretisch, denn bisher kann man solche Tests noch nicht kaufen, da sie eine gesonderte Zulassung benötigen. Doch das könnte sich schon bald ändern, die zuständigen Stellen sprechen von einigen Wochen. Möglicherweise kommen erste Antigen-Schnelltests sogar noch im Februar auf den Markt.

Auf die Infektiosität kommt es an

Schnelltests können ein wichtiger Bestandteil der Pandemiebekämpfung sein, darin sind sich fast alle Experten einig. Sie sind zwar nicht so zuverlässig wie PCR-Tests, aber genau das ist neben der kurzen Zeit bis zu einem Ergebnis ihr großer Vorteil. Denn sie springen nur dann an, wenn die Viruslast bei einer infizierten Person so hoch ist, dass sie auch ansteckend ist. Trotzdem wurden Antigen-Schnelltests erst am 15. Oktober in die offizielle Nationale Teststrategie aufgenommen. Und dann hat es auch noch lange gedauert, bis sie wenigstens in Seniorenheimen Standard geworden sind.

Wie wertvoll Schnelltests auch sein können, um private Begegnungen sicherer zu machen, konnte man in den Tagen vor Weihnachten beobachten, in denen kommerzielle Testzentren mit zigtausenden Menschen blendende Geschäfte machten, die sich für einen Besuch bei den Eltern oder Großeltern vergewissern wollten, dass sie zumindest nicht ansteckend sind. Künftig wird man dafür nicht mehr als zehn Euro ausgeben müssen, weil man sich selbst testen darf.

Beipackzettel wichtig

Antigen-Schnelltests gibt es zwar schon jetzt in Apotheken, aber sie dürfen nach wie vor nur an Ärzte und Krankenhäuser verkauft werden. Tests für den Privatgebrauch können zwar grundsätzlich die gleichen wie bisher sein. Die Hersteller müssen aber sicherstellen, dass sie von Laien auch sicher angewendet werden können.

Dazu gehört ein entsprechender Beipackzettel, der Käufer auch darüber informiert, dass im Falle eines positiven Ergebnisses eine „Bestätigungsdiagnostik“ nötig ist, also ein zusätzlicher PCR-Test. Außerdem müssen Anwender klar über den sehr begrenzten Zeitraum von höchstens einem Tag informiert werden, in dem sie davon ausgehen können, nicht infektiös zu sein.

Um einen Antigen-Schnelltests für den Privatgebrauch in den Handel zu bringen, müssen die Hersteller nicht nur durch Studien dessen Gebrauchstauglichkeit nachweisen. Die europäische IVD-Richtlinie schreibt für das Inverkehrbringen von Eigenanwendungstests vor, dass im Rahmen des Konformitätsbewertungsverfahrens eine externe Prüfinstitution (Benannte Stelle) eingeschaltet werden muss. Das bedeutet, die Schnelltests müssen wie beispielsweise FFP2-Masken von einer zugelassenen Stelle geprüft werden. Ein so zertifiziertes Produkt erhält eine CE-Kennzeichnung.

Sonderzulassung möglich

Normalerweise ist dies der vorgeschriebene Weg, um einen Schnelltest für Laien in den Handel bringen zu dürfen. Hersteller haben aber auch die Möglichkeit bis zur CE-Kennzeichnung für eine Übergangszeit eine Sonderzulassung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragen. Im Prinzip muss die Behörde aber genauso wie eine offizielle Prüfstelle sicherstellen, dass Laien einen Test so durchführen können, dass die Resultate auch zuverlässig sind.

Es könne durchaus sein, dass eine Sonderzulassung nicht schneller als eine CE-Kennzeichnung erteilt werde, sagte BfArM-Pressesprecher Maik Pommer ntv.de. Es seien aber bereits einige Anträge eingereicht worden. Wie lange genau es dauert, eine Sonderzulassung zu erhalten, konnte Pommer nicht sagen, man spreche aber über Wochen und nicht Monate.

Länger dauert es wohl auch nicht, eine offizielle Zulassung zu erhalten, wenn ein Antrag gut vorbereitet ist. „Zuverlässigkeit geht vor Schnelligkeit“, sagt Martin Walger, Geschäftsführer des Verbandes der Diagnostica-Industrie. „Die Bereitstellung von Eigenanwendungstests kann nicht per Knopfdruck verlangt werden.“ Von den Herstellern dürfe erwartet werden, dass sie überprüfte und verlässliche Qualität liefern, so Walger. Nach Einschätzung des Verbandes wird es noch einige Zeit dauern, bis die Hersteller CE-markierte Tests für die flächendeckende Versorgung in Deutschland bereitstellen können. Aber mit den ersten Eigenanwendungstests sei bereits im Laufe des Februars zu rechnen.

Für Laien problemlos machbar

Dabei kann es sich um die bisher gebräuchlichen Schnelltests handeln, bei denen ein Abstrich in Nase oder Rachen vorgenommen werden muss. Dass auch dies von Laien problemlos zu bewerkstelligen ist, hat unter anderem eine Studie der Universität Frankfurt mit 711 Lehrkräften ergeben. Diese testeten sich sieben Wochen alle zwei Tage selbst.

Bei fünf Lehrkräften wurde Covid-19 korrekt erkannt, 16 positive Ergebnisse waren falsch. Bei mehr als 10.000 Tests entspricht das nur einer Fehlerquote von 0,2 Prozent. Vier Infektionen wurden nicht entdeckt. Forschungsleiterin Sandra Ciesek führt dies allerdings darauf zurück, dass die Betroffenen das Testbild falsch beurteilten. Ein von ihr auf Twitter gepostetes Foto bestätigt den Verdacht.

Die Charité kam zu einem ähnlich guten Ergebnis bei einer Studie unter Mitwirkung von Christian Drosten. 150 Corona-Verdächtigte führten dafür einen Selbsttest durch, bei dem ein Nasenabstrich gemacht wird. Von 39 Infizierten wurden so 29 erkannt. Bei zum Vergleich durchgeführten Abstrichen durch Fachpersonal waren es 31.

Gurgeln oder Spucken ist noch einfacher

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Die Ergebnisse könnten durch einfachere Tests noch zuverlässiger ausfallen. In Österreich werden beispielsweise Gurgeltests bereits an 240 Schulen getestet. Das RKI hat aber offensichtlich noch Bedenken. Es fürchtet unter anderem Verdünnungseffekte durch die Gurgellösung.

Andreas Ambrosch, Mitglied einer Arbeitsgruppe zur Coronadiagnostik der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. (DGKL) sagte der „Apotheken-Umschau“ dazu, die Verdünnung sei „in der Regel nicht so stark, dass ein positiver Test negativ wird.“ Es könne sein, „dass der Test wegen der zusätzlichen Verdünnung durch die Gurgellösung nicht mehr anschlägt. Aber wir gehen davon aus, dass diese Menschen dann so wenig ansteckend sind, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie andere infizieren.“

Quelle: ntv.de

18. 01. 2021: Einschränkungen aufgehoben

Auszug aus der Verfügung:

  1. Allgemeinverfügung
    Aufgrund §§ 28, 28a des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten
    bei Menschen (Infektionsschutzgesetz – IfSG) vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), zuletzt
    geändert durch ……………………. ordnen wir für das
    Gebiet des Landkreises Gießen zum Schutz der Bevölkerung des Landkreises Gießen vor dem
    ansteckenden Erreger SARS-CoV-2 an:
  2. Änderung der 20. Allgemeinverfügung
    Nr. 1 bis 3 der 20. Allgemeinverfügung des Landkreises Gießen vom 8. Januar 2021 werden aufgehoben.
  3. Inkrafttreten, Außerkrafttreten
    Diese Allgemeinverfügung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.

Was meint „Inzidenz“ bei den Corona-Fällen (1/2021)

Die angegebenen Inzidenzzahlen sorgen immer wieder für Fragen und Verwirrung.



Das Problem:
In den Zeitungen werden seit einiger Zeit sowohl die Zahl der aktiven (infektiösen) Fälle, als auch die Gesamtzahl der Coronainfektionen veröffentlicht.
Für die Kommunen werden dort lediglich die aktiven Fälle – sprich alle Personen, die als infektiös gelten – gelistet. Darunter können allerdings auch Personen sein, deren positiver Test bereits mehr als sieben Tage zurückliegt.

Um den Inzidenzwert zu berechnen, sind exakt die Neuinfektionen innerhalb von 7 Tagen notwendig.
Diese werden durch die Einwohnerzahl der Ortschaft geteilt und anschließend mit 100 000 multipliziert.
Für die Berechnung der Inzidenz darf also nicht die aktuelle Zahl der aktiven Fälle herangezogen werden, sondern es muss die Zahl der Neuinfektionen binnen 7 Tagen in Erfahrung gebracht werden.

Rechenbeispiel: In einer Kommune mit 8471 Einwohnern gab es im Zeitraum von 7 Tagen 18 neue Fälle positiv getestet.
Der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt also in dem Fall bei rund 212,5 (18 aktive Fälle geteilt durch 8471 Einwohner multipliziert mit 100 000)

Folgerung: Liegt die Inzidenz bei Null, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es in dieser Kommune keine aktiven Fälle gibt – es kamen lediglich im Zeitraum von 7 Tagen keinen weiteren hinzu.

Quelle: Gießener Anzeiger, 21.11.2020

Warum sollte man sich impfen lassen (1/2021)

Statistisch gesehen ist tatsächlich nur ein relativ geringer Teil der Infizierten schwer krank, doch im Einzelfall nutz die Statistik wenig, wenn man betroffen ist.
Um neben den Schutz für den Einzelnen auch einen größtmöglichen, nach mathematischer Wahrscheinlichkeit berechenbaren kollektiven Schutz zu erreichen, sollten circa 70% der Bevölkerung immunisiert sein. Das gelingt über eine durchgemachte Infektion oder eben durch Impfung. Denn so wird auf Dauer die Übertragung von SARS-CoV-2 so sehr verringert, dass diese Pandemie vorübergeht.
Da der Virus kein Lebewesen ist, sondern nur eine chemische Kopiervorlage, diese Kopiervorlage herzustellen, braucht sie lebendige Zellen, um sich vervielfältigen zu können. Werden Kontakte und damit die Weitergabe an neue Zellen (z.B. in neuen Menschen) unterbrochen, wird die Ausbreitung des Virus verringert und wird so lokal beherrschbar.

Was brauche ich, um geimpft zu werden?

Vorerst reicht Ihr Personalausweis aus.
Aktuell werden allerdings bevorzugt die Risikogruppen geimpft.
Bei Menschen, die ein hohes berufliches Risiko tragen, sich anzustecken, wird eine Bescheinigung des/der Arbeitgeber/in erstellt.

Wie oft muss geimpften werden, um eine gute Immunität zu entwickeln?

Für einen vollständigen Impfschutz muss man sich zwei Mal im Abstand von drei bis vier Wochen impfen lassen.

Können die neuen Impfstoffe unsere Gene beeinflussen/manipulieren?

Die aktuell zugelassenen Impfstoffen von CureVac® und Moderna® sind neuartige mRNA-Impfstoffe.


 Bild: https://www.curevac.com/technologie/

Die mRNA (messenger Ribonukleinsäure =) Botenmoleküle werden nicht in DNA (Desoxyribo-nukleinsäure = Erbmaterial der Gene) umgebaut. Die mRNA sind Abschriften der DNA und dienen als Matritze für die Produktion von funktionellen Proteinen = Eiweißbausteinen für den Körper.
Weder die zelleigenen, noch die von außen mit der Impfung zugeführte mRNA haben Einfluss auf unsere Gene. Aus mRNA in menschlichen Zellen kann keine DNA gemacht werden.

Wenn Sie einen mRNA-Impfstoff bekommen, dann reagiert Ihr Körper, indem er Proteine herstellt. Auf diese Proteine und deren Oberflächenstruktur (die dem Virus ähnelt, aber nicht ansteckend ist) reagiert unsere Immunsystem und bildet Antikörper. Diese sind dann der Schutz vor dem eigentlichen Virus. Denn je früher unser körpereigenes Abwehrsystem eine fremde / feindliche Oberfläche erkennt, umso schneller kann das Immunsystem mit seinen Schutzreaktionen beginnen.
Je früher eine Infektion bekämpft wird, umso weniger Zellen werden durch Virusneuproduktion zerstört. Je geringer der Schaden, umso weniger schwerwiegend die Folgen.

Kann man nach der Impfung auf die Abstandsregelung und Mund-Nasen-Schutz verzichten?

Bis der Impfschutz greift (bis genügend Antikörper vom eigenen Organismus hergestellt sind), vergehen nach der zweiten Impfung circa zwei bis drei Wochen.
In dieser Zeit und auch danach kann man weiterhin Träger des Virus und damit ansteckend für andere sein. Die AHA-Regelungen sollten also weiterhin aus Solidarität aufrecht erhalten werden.

Was bedeutet es, dass die Impfung eine Wirksamkeit von 95% gegen COVID-19 hat?

Studiendaten zeigten: Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus zu infizieren, war bei den COVID-19-geimpften Teilnehmer/innen um 95 % geringer als bei den Placebo-geimpften Teilnehmer/innen. Kommt eine COVID-19-geimpfte Person also mit dem Erreger in Kontakt, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken.

Quelle: RKI. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Leitfaden-Patient.pdf?__blob=publicationFile

Die Maske und ihre Auswirkungen (11/2020)

Hier geht es um die körperlichen Seite der Auswirkungen.
Der Artikel soll helfen, die Achtsamkeit zu erhöhen.
Vorab auch noch ein Schlenker zu Wikipedia und der Wortbedeutung von Maske.


Die wichtigste Wirkung der Maske (zumindest der selbst genähten, nicht zertifizierten) – in Bezug auf die Übertragung von infektiösem Material – ist psychologischer Natur: sie signalisieren „Halte Abstand“. Die Alltagsmasken bieten nur einen geringen Schutz gegen die Infektion – der eigenen, wie der anderen.
Denn die möglicherweise infektiöse Atemluft trifft bei größerem Abstand nicht in so hoher Konzentration beim Gegenüber auf. Die Gefahr der Ansteckung, so die Annahme, wird verringert.

Allerdings gilt es auch hier zu bedenken, dass es keine Wirkung ohne Nebenwirkung gibt.
Auch wenn diese nicht alle Menschen spüren werden, sind die Nebenwirkungen doch bei längerem Tragen und für Menschen mit Vorschädigungen ein wichtiges Thema.

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Bild: Gießener Anzeiger vom 17.9.2020

Möglicherweise war sich der Autor dieser Illustration nicht im Klaren darüber, was er hier insbesondere mit der oberen Zeichnung deutlich macht:
Eine Maske mag unter Umständen andere schützen, man selbst aber bringt sich möglicherweise in höhere Gefahr – insbesondere bei schon bestehender gesundheitlicher Vorbelastung.
Das hat – was manche als Ermüdungs- und Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen bei langem Mund-Nasenschutz-tragen kennen – mit der CO²-Rückatmung und der erschwerten Sauerstoffaufnahme zu tun, da man durch den Stoff gegen Widerstand atmet.
Zudem schafft man sich hinter der Maske ein feuchtes Milieu, das einerseits zu Hautreizungen führt und andererseits ein feucht-warmes Wachstumsklima für Bakterien und Hefen bildet und auch Viren konzentrieren sich hinter der Maske – werden rückgeatmet. Daher ist der Maskenwechsel bzw. das häufige waschen der Stoffmasken so wichtig.
Medizinische Masken sind eigentlich für die fachgerechte Anwendung ausgebildeter Menschen und den Einmalgebrauch konzipiert. Aus medizinischer Sicht können Masken von gesunden Personen über mehrere Stunden getragen werden. Empfohlen ist jedoch eine Tragezeit von max. 90 Min. und 30 Min. Pause.
Im Alltag sollten die gebrauchten Masken, falls sie – von immer der gleichen Person! -wiederverwendet werden, möglichst ein paar Tage trocknen. Bei Mehrfachgebrach am besten jeden Wochentag eine andere Maske – oder sogar mehrere an einem Tag tragen. Wichtig ist die korrekte Handhabung und der dichte Abschluss zum Gesicht.
Masken dürfen nicht mit Flüssigkeiten, wie Waschmitteln oder Desinfektionsmitteln, in Berührung kommen.

Wenn man es nicht im Gesicht trägt, gehört die Maske nicht in die Tasche, von wo aus dann das infizierte Material ins Gesicht wandern würde. Auch auf die Autoablage oder den Autospiegel gehört keine Maste, denn dort bläst die Klimaanlage die Viren durch den Wagen.

Man kann aktuell nur froh sein, dass es relativ wenig infizierte gibt, sonst wäre das Erkrankungsgeschehen bei einem Manifestationsindex* bei Covid-19 von 57 – 86 % deutlich umfangreicher.
(* Maßzahl, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine mit einem Erreger infizierte Person tatsächlich erkrankt)

KBV = Kassenärztliche BundesVereinigung

CO² = Kohlendioxid in der Raumluft

Wieder vorausgeschickt: Gravierende Probleme mit erhöhter CO²-Konzentration unter den Schutzmasken gibt es unter normalen Umständen, bei guter Gesundheit und regelmäßigen Maskenpausen nicht.

Seit dem 1858 gilt der von Pettenkofer vorgeschlagenen Richtwert von 1000 ppm (= 0,1 %) Kohlendioxid in natürlich belüfteten Innenräumen als unbedenklich für Menschen.
Konzentrationen zwischen 1000 – 2000 ppm (0,1 – 0,2 %) gelten als auffällig
und Konzentrationen über 2000 ppm (> 0,2 %) als inakzeptabel. (Quelle: Umweltbundesamt)
Für Arbeitsplätze gilt ein oberer Grenzwert von 0,5 % Kohlenstoffdioxid Konzentration in der Luft.
Deshalb müssen alle industriellen Arbeitsplätze, an welchen mit Gas gearbeitet wird, mit entsprechenden CO² Sensoren ausgestattet werden.
In Klassenzimmern, Geschäften, öffentlichen Räumen wird üblicherweise, nach dem Prinzip der 3 Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, nicht gemessen!
Nicht gemessen aber wirkt in unserer Psyche so, als sei nichts da. So gehen wir übrigens bei den meisten Erregern vor, die eine Gefahr für Leib und Leben darstellen können. Wenn nichts gemessen, nichts getestet, nichts gemeldet wird, erfolgt kein Eintrag im Bewusstsein und wir gehen davon aus, dass alles OK sei (Unterschätzung der Problematik).
Wirkungen sind jedoch da (siehe Covid-19), auch wenn wir nichts wahrnehmen, nichts messen, keine Tests durchführen! Die massiven täglichen Meldungen jedoch führen bei Vielen (weil das Fachwissen fehlt und von Spezialisten oft einseitig argumentiert wird) zu Unsicherheiten und zu einer Überschätzung der Gefahren, zu Angst und irrationalen Reaktionen.

Lehrer jedenfalls sollten auf Symptome bei sich und Schülern achten lernen:
Bei einer Konzentration ab 1,5 Prozent fällt das Atmen und Konzentrieren schwerer;
Schüler werden „müde“ oder reagieren mit Unruhe als Gegenregulation.
Ab einer Konzentration von 5 Prozent treten Schwindelgefühle und Kopfschmerzen auf.
Noch höhere Konzentrationen – z.B. durch eine offen Feuerstelle im Raum – können durch die hohe CO²-Konzentration im Raum nicht nur Bewusstlosigkeit auftreten; es kann sogar zum Tod führen.

Masken sind Einwegprodukte – Thema Hygiene

Wegen der Ansammlung von infektiösem Material im Stoff sind Masken zum Einmalgebrauch gedacht!
Aus diesem Grund ist auch eine korrekte Handhabung wichtig – bei der Herstellung, wie beim Gebrauch.

Allerlei Verschmutzungen (auch ansteckende Materialien) werden im täglichen Gebrauch leicht über die Atemluft oder mit den Fingern in die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen gebracht.
Unter einer Maske besteht zudem die Gefahr einer Selbstinfektion durch Rückatmung der im Stoff konzentrationserhöhten Keime. (Anfang der Corona-Krise hatte das RKI deshalb von Masken abgeraten.)

Viele Alltagsmasken haben letztlich vornehmlich den psychologisch den Effekt, etwas tun zu können, statt sich einem unsichtbarem Etwas ausgeliefert zu fühlen.
Die Maske dient also unter anderem unserer Affektregulierung und der Beruhigung unsere Kontroll-bedürfnisse. Nur dass Angst kein guter Ratgeber ist: das Streben nach Sicherheit in seiner übertriebenen Form, so wie wir es von Angstneurotikern kennen, verhindert letztlich die Teilhabe am Leben, statt Sicherheit zu schaffen.

Die Alltagsmasken sind vor allem ein grober „Spuck- und Nießschutz“ und verringern grob: neudeutsch: „spreding“ = streuen. Denn es wird angenommen, die Mund-Nasen-Bedeckung sei hilfreich, um Tröpfcheninfektionen zu verringern; nicht: zu vermeiden. Dafür ist die Porengröße der Stoffe zu groß, im Vergleich zur Virengröße.
Die tragfähigen Daten dazu sind wenige und uneindeutig: siehe z.B. die Sendung Quarks, die Süddeutsche Zeitung, die Zeit oder das Ärzteblatt
Die Porengröße bzw. -kleinheit eines Stoffes müsste kleiner sein als Viren, die 10 nm – 350 nm groß sind, oder noch engmaschiger, um die nur um ein tausendstel größeren, zwischen 0,1 µm – 10 μm großen, Aerosole aufzuhalten. Außerdem müsste die Maske dicht anliegen, wenn kein Material entweichen soll.

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Das ist jedoch in der Regel bei den Alltagsmasken – insbesondere bei den selbst gebastelten und den nicht zertifizierten Masken – nicht der Fall. Daher keine eindeutige Sicherheit, nur Vermutungen; allerdings – das ist nicht auszuschließen – Vermutungen, die unter Umständen Leben rettenwie sie unter Umständen auch Leben gefährden.
Nun sind die meisten Menschen nicht krank, so dass die „positiven“ Effekte zu überwiegen scheinen.

Lediglich bei den FFP2/3-Masken bieten einen hohen mechanischen Schutz.

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So sehen die Phantasien zur Alltagsmaske aus:

Ob es so ist, weiß niemand.
Es liegen keine aussagekräftigen Untersuchungen vor,
das betont auch der Virologe Streeck (Okt. 2020).

Die wissenschaftliche Evidenz des Maskentragens fällt in den wissenschaft. Veröffentlichungen nicht hoch aus.
Allerdings kann das Tragen von Masken in Ergänzung zu den wichtigen Maßnahmen: Abstand und Hygiene ein zusätzlicher Baustein sein.
(Hess. Ärzteblatt 12/2020, S. 660)

Masken konzentrieren das, was der Körper eigentlich los werden will.

Für infektiöses Material gilt: ist die Konzentration hoch genug, kann es zur Infektionen kommen.
Ob man davon allerdings krank wird, hängt aber nicht nur vom Virus und seiner Menge ab, sondern auch von der eigenen Immunabwehr und den sozialen Umständen.

Daher, und weil es eine gewisse Einwirkzeit braucht, damit Viren wirksam werden können, erscheint es unlogisch, dass man auf Gängen, wo man sich nur kurz begegnet, Maske trägt, während man dort, wo man sich lange einer möglichen Virenlast in der Luft aussetzt – sei es in Schulbänken oder am Tisch in der Gastwirtschaft, im Büro oder daheim – keine Maske tragen soll oder muss.

Wie undicht und damit auch unsicher eine Maske ist, sieht man ganz praktisch z.B. am Beschlagen der Brille beim Ausatmen. Die feuchte Atemluft (Aerosole – und damit auch die daran gebundenen Viren), die in den allgemeinen Atemraum gelangen und schlagen sich z.B. am Glas der Brille nieder. Die Aerosole werden dann durch die Luftbewegung und die Luftbewegung im Raum verteilt oder von der Brille im Gesicht verschmiert.
Eine höhere Konzentration des infektiösen Materials in der Raumluft lässt sich durch Querlüften (verdünnen) reduzieren; anstecken kann man sich dennoch!
Es kommt eben auf die Zustände im Inneren des eigenen Körpers und auf die äußeren Umstände an.

Rein praktisch gesehen, ist das Atmen gegen Widerstand anstrengend und wird als unangenehm empfunden. Der erhöhte Arbeitsaufwand ist an den abendlich gespürten Ermüdungserscheinungen, Konzentrationsstörungen und/oder Kopfschmerzen beteiligt,
Im Extrem würden wir das medizinische Krankheitsbild der Hyperkapnie sehen – was zwar durch die Maske in der Regel nur in geringem Maße verursacht wird, aber bei stark vorbelasteten Menschen eben doch eine Rolle spielen kann.
Allerdings gibt es Menschen, die durch eine chronische Minderfunktion ihrer Atmung eine dauerhafte Hyperkapnie aufweisen und daran angepasst sind.
Auch beim täglichen Maskentragen kommt es zu Gewöhnungseffekten, so dass der Körper weniger spürbar mit Unbehagen rebelliert. Man nimmt dann einfach nach einer Weile die körperlichen Warnsignale nicht mehr wahr. Die Langzeitwirkungen der Sauerstoffunterversorgung und der erhöhten CO²-Belastung bleiben dennoch erhalten.
Insbesondere bei Kindern ist kaum abzuschätzen, welche Auswirkungen auf die Entwicklung von Gehirn und Kind allgemein das chronische Tragen von Masken haben wird. Ganz kleinen Kindern müssen die Sprache, Körpersignale und die Formen des Umgangs miteinander noch erlernen; ihnen fehlen nun wesentliche Entwicklungsmöglichkeiten: wegen der mangelnden Informationen, die über über den Gesichtsausdruck (Mimik), die vernuschelte Sprache und die Reduktion der empathischen Reaktionen. Denn es fehlen wichtige Eindrücke – ganz abgesehen von den durch Abstand erzeugten Effekten von fehlendem Körperkontakt, fehlendem Trost usw.
Aber auch alle anderen sind, sowohl über die Abstandsregel, als auch durch die Gesichts-Maske wesentlicher Elemente des menschlichen Austausches miteinander beraubt.
Damit fallen vielerlei Regulierungsmöglichkeiten unserer Affekte – und damit unserer Selbst – aus.
Stressbeförderte Affekte wie Angst und Aggression dominieren und behindern das rationale und kreative Denken.
Viele der Folgen werden wir erst etliche Zeit später und dann sehr langfristig feststellen, weil wesentliche Elemente unseres humanen Dasein verloren gegangen sein werden.
Gesundheit ist eben nicht nur das Fehlen von Krankheit oder körperlichen, sondern auch geistigen und sozialen Wohlergehens. (WHO, siehe Bundesgesundheitsministerium)


Mehr noch weiter unten über den Schutz der Haut


Zusatzinformation

Artikel im Gießener Anzeiger, 13. Nov. 2020

Leserbrief

10 lungengesunde Nichtraucher, die zuvor 8 Stunden nichts gegessen und keinen Sport getrieben haben, trugen, nachdem sie sich im Labor 30 Minuten lang „stabilisiert“ hatten, für CO2-Messungen vor und hinter der Maske je 5 Minuten – mit 5 Minuten Pause dazwischen – eine industriell hergestellen Baumwollmasken, eine medizinische OP-Masken und eine FFP2-Maske; so wird es im Anzeiger vom 13.11.2020 ganzseitig berichtet.

„Das Erstaunliche“, so der Zeitungsbericht, was jedoch bei diesem Setting in keiner Weise erstaunt: „Eine Steigerung der Atemfrequenz ist nirgends festzustellen, es gibt keine signifikante Reaktion, das CO2 kann überall gut entweichen, es kommt zu keiner erhöhten Konzentration und dementsprechend zu keiner gefährlichen Situation“, bilanziert Prof. Keywan Sohrabi. Das zeige eines ganz deutlich: „Wenn sich jemand eingeengt und unwohl fühlt, basiert das primär auf der individuellen psychologischen Wahrnehmung“, sagt Prof. Henning Schneider.
Oder es zeigt, dass die Herren Professoren Meinungsmache betreiben, statt sich wissenschaftlich korrekt zu verhalten.
Derart realitätsferne Untersuchungsbedingungen mit statistisch irrelevanten Probandenzahlen und derart weitreichenden Schlussfolgerungen sind einfach nur unseriös und dazu angetan, das Vertrauen in wissenschaftliches Arbeiten zu zerstören.

Immerhin wird am Ende des Artikels noch „eine mögliche CO2-Belastung bei einer harten körperlichen Tätigkeit und damit verbundener größer Anstrengung oder chronisch Lungenkranken“ eingeräumt. Mit dieser Studie sei es „zunächst einmal um den Alltag im Büro“ gegangen, folgt dann eine weitere unverschämte Abwertung.

Da fallen dann die sinnvollen Hinweise zur Handhabung der Maske zum Abschluss kaum noch ins Gewicht.

Dr. med. Alfons Lindemann, Biebertal


Schutz für die Haut, für die,
die die Mund-Nasen-Bedeckung häufiger und längere Zeit tragen

Insbesondere im Herbst und Winter ist die Haut sowieso stark durch Kälte bzw. trocken Heizungsluft beansprucht. Kommt nun das feuchte Klima unter der Maske hinzu, entstehen schnell Hautunreinheiten, kleine Pickel und entzündlich gerötete Hautreizungen.
Richtige Gesichtspflege ist daher besonders wichtig:

  • Gesicht gründlich waschen
    – empfehlenswert sind milde Reinigungsprodukte wie Waschemulsion oder Waschgel sowie ein Gesichtswasser im Anschluss
    – mit Seife, Emulsion oder Gel werden Verschmutzungen, Make-up und abgestorbene Hautschüppchen entfernt; das Gesichtwasser entfernt letzte Schmutzpartikel, neutralisiert den pH-Wert der Haut und bereitet für die nächsten Schritte vor.
  • Creme für die Nacht
    – eine reichhaltige, nicht zu fetthaltige, feuchtigkeitsintensive Nachtcreme sollte vor dem zu Bett gehen aufgetragen werden. Um zusätzlich Feuchtigkeit zuzuführen, kann man auch Gesichtsmasken nutzen; in Tuchform oder als Paste mit Wirkstoffen wie Hamamelis, Rasenextrakt oder Aloe Vera.
  • Pickel / Akne
    – Kleinere Pickel sind mit Peelings gut in den Griff zu bekommen.
    Es gelten ganz allgemein folgende Regeln:
    Je fettiger die Haut, desto häufiger die Anwendung des Peelings. (2 – 3 mal / Woche)
    Bei trockener die Haut, sollte man das Peeling jedoch nur einmal / Woche anwenden.
    – Wer unter Akne mit akuten Entzündungen leidet, sollte seine Pickel mit desinfizierenden und adstringierenden (zusammenziehen) Gesichtswassern behandeln.
    – Der Mund-Nasen-Schutz sollte insbesondere von belasteten Personen mehrmals am Tag gewechselt werden. Denn unter der Maske herrscht ein für Bakterien optimales Milieu und die Entzündungen können durch das lange Tragen der Maske verstärkt werden.
  • richtige Lippenpflege
    – Lippen verfügen über keinerlei Schweiß- oder Talgdrüsen, so dass diese Oberfläche weder mit Feuchtigkeit noch mit Fett versorg werden können.
    Damit die Lippen unter der Maske also nicht spröde und rissig werden, muss man hier kräftig eincremen.
    Dazu eignen sich Bienenwachs (das zudem antiseptisch = gegen Keime gerichtet wirkt), Sheabutter und Öle von Jojoba, Mandel oder Avocado.

´Quelle: Gießener Anzeiger, 16.11.2020



Gesunde Luft gegen Viren und Bakterien (3/2019)

Mit optimaler Raumluftfeuchte Viren bekämpfen

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in TGA Fachplaner 03/2019., hier ein Auszug daraus.

Beim Atmen, Sprechen und Husten geben Erkrankte kleinste Speichel- und Schleimtröpfchen in die Raumluft ab, in denen sich Krankheitskeime befinden. Diese infektiösen Mikro-Tröpfchen (Aerosole) aus den feuchten Atemwegen durchlaufen bei der thermodynamischen Anpassung an die trockene Raumluft einen Verdunstungsprozess, sie „verdampfen“ förmlich in der Raumluft.

Binnen weniger Sekunden verlieren sie mehr als 90% ihres Wassergehalts. Ihr Endzustand und das Schicksal der suspendierten Mikroben (ob sie infektionsfähig bleiben) hängen wesentlich von der relativen Raumluftfeuchtigkeit ab. Liegt die relative Luftfeuchtigkeit in einem Bereich von 40 bis 60%, steigt mit sinkendem Wasseranteil in den Aerosolen die Konzentration an Salzen und Eiweißen bis auf das 13-Fache an.

Da eine Restfeuchte in den Tröpfchen verbleibt, können die hoch konzentrierten Salze Viren und Bakterien innerhalb weniger Minuten inaktivieren. Liegt jedoch die Wasserdampfsättigung der Luft unterhalb von rund 40% r. F., trocknen die Aerosole vollständig aus.

In den trockenen Substanzen sind die Viren und Bakterien eingelagert, sozusagen konserviert und bleiben infektiös. Stundenlang, teilweise sogar tagelang verbleiben die virenbeladenen Partikel in der Raumluft und verteilen sich mit der Lüftung im ganzen Gebäude.

Werden die vertrockneten, stark hygroskopischen Aerosole eingeatmet, nehmen sie in den feuchten Atemwegen erneut Wasser auf. Die ausgetrockneten Substanzen gehen in Lösung und die Erreger können einen erneuten Infektionsprozess starten. Die luftgetragene (aerogene) Übertragung ist damit erfolgreich abgeschlossen.

Luftfeuchtigkeit und Erkrankungsrisiko: Eine Raumluftfeuchte zwischen 40 und 60 % r. F. ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen in zahlreicher Hinsicht optimal (Diagramm adaptiert nach Scofield Sterling).
© CondairLuftfeuchtigkeit und Erkrankungsrisiko: Eine Raumluftfeuchte zwischen 40 und 60 % r. F. ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen in zahlreicher Hinsicht optimal (Diagramm adaptiert nach Scofield Sterling).

Optimale Raumluftfeuchte im Winter durch aktive Befeuchtung

In der kalten Jahreszeit wird durch den Außenluftwechsel die Raumluftfeuchte „zwangsweise“ verringert, Winterluft hat eine deutlich geringere absolute Luftfeuchte als Raumluft im gesundheitlich zuträglichen Bereich. Ein höherer Luftwechsel oder eine zusätzliche Stoßlüftung sind also kontraproduktiv, Feuchtigkeit muss der Raumluft über andere Maßnahmen zugeführt werden.

Gängige Hausmittel, wie Wasserschalen auf der Heizung, ein Zimmerbrunnen oder Grünpflanzen, sind grundsätzlich nicht falsch, ihre Wirkung ist aber stark begrenzt und damit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Hugentobler: „Möchte man in einem gesunden Innenraumklima leben und arbeiten – eine optimale Raumluftfeuchte gehört dazu –, kann das in den kalten Wintermonaten nur über eine aktive Befeuchtung herbeigeführt werden.“ Eine ausgeglichene Luftfeuchte stärkt nicht nur die Abwehrkräfte des Körpers gegen krank machende Eindringlinge wie Bakterien und Viren, sondern kann zugleich bei Problemen der Atemwege wie Asthma, Allergien und Infektionen für Erleichterung sorgen.

Diffusionsluftbefeuchtung bietet viele Vorteile

Um die Raumluft auch während der Heizperiode ausreichend feucht zu halten, haben sich bisher drei Befeuchtungstechniken bewährt: Verdampfung, Verdunstung und Zerstäubung von Wasser. Dampf-Luftbefeuchter erzeugen heißen Dampf und bieten so eine besonders hohe Hygienesicherheit. Verdunstung und Zerstäubung von Wasser sind zwei weitere Verfahren, die weit verbreitet sind.

Innovativ und für die Zukunft sehr erfolgversprechend sind die Diffusionsluftbefeuchter, die entscheidende Vorteile bieten. Die neue Technik basiert auf natürlicher Feuchtediffusion durch eine wasserdichte, aber atmungsaktive Membran. Dieser Effekt wird beispielsweise bei moderner Funktionsbekleidung genutzt, um Körperfeuchtigkeit in Form von Wasserdampf abzuführen. Bei der Luftbefeuchtung erfolgt der Transport von Wassermolekülen aus einem Wasserreservoir in einen trockenen Zuluftstrom auf der entgegengesetzten Membranseite.

Dies ermöglicht einen absolut hygienischen Betrieb, weil keine Keime aus dem Wasser durch die ultrafeinen Poren in die Luft gelangen können und zudem die Membranseite im Luftstrom immer vollständig trocken bleibt.

Einen Vergleich der Befeuchtungs-Methoden und weitere Aspekte der Luftbefeuchtung enthält der Fachartikel „Systeme zur zentralen Luftbefeuchtung“ aus  der Zeitschrift TGA Fachplaner.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in TGA Fachplaner 03/2019.